Am Ende siegte der Glücklichere
Zum 1. Spieltag der 2. Bundesliga Mitte empfing der 1.SKK Gut Holz Zeil mit Rot-Weiß Hirschau direkt einen dicken Brocken. Die Oberpfälzer wurden von den Experten vor der Saison als einer der Favoriten auf den Aufstieg in das Kegeloberhaus genannt. Dementsprechend wusste man im Zeiler Lager um die Schwere der bevorstehenden Aufgabe vor heimischen Publikum.
Holger Jahn gegen Bastian Baumer, ein Duell was bereits in den vergangenen Jahren stets hart umkämpft war, und Oliver Faber gegen Marcus Gevatter hießen die ersten beiden Duelle der Partie. Jahn kam mit 164 Kegeln direkt prächtig aus den Startlöchern und konnte sich einen kleinen Vorsprung erarbeiten. Nach Satz 3, den Jahn mit 149:125 für sich entscheiden konnte und damit mit 2:1 in Führung ging, schien eine kleine Vorentscheidung gefallen. Doch im letzten Satz verlor Jahn den Faden, Baumer kämpfte sich Wurf um Wurf an den Zeiler heran und so verwunderte es am Ende nicht, dass nach 2:2 Sätzen der erste Mannschaftspunkt aufgrund des höheren Gesamtergebnisses von 585:582 an den Gästekapitän ging. Auf der anderen Seite zeigte Fabers Spiel einmal mehr, dass Genie und Wahnsinn nahe beieinander liegen. Drei solide Sätze und ein absolutes Feuerwerk in Satz 3 mit 177 Kegeln genügten Faber, um sich letztlich mit 2,5 : 1,5 Sätzen und 593:557 gegen Gevatter durchzusetzen und den Punkt auf die Zeiler Seite zu holen.
Silvan Meinunger und Patrick Löhr betraten nun bei einem 1:1 und einem Vorsprung von 33 Kegeln die Zeiler Sportkegelanlage. Gegen Manuel Donhauser und Alexander Held wollte man mindestens einen Mannschaftspunkt einsammeln und nach Möglichkeit den Kegelvorsprung weiter ausbauen. Während Löhr mit 134:119 und 154:122 schnell mit 2:0 deutlich in Führung ging, ging es auf der anderen Seite gegen anders herum. Meinunger kam mit 113:124 Kegeln miserabel aus den Startlöchern und musste mit 146:168 Kegeln auch Satz 2 dem Hirschauer Donhauser überlassen. In Satz 3 folgte im Abräumen ein unerklärlicher Bruch seines Spiels und Meinunger machte nach 121 Kegeln Platz für Pascal Österling. Doch auch der konnte die klare 0:4 Niederlage nicht verhindern. Schwerer ins Gewicht fiel dabei das unterirdische Gesamtergebnis von 506 Kegeln, was Donhauser mit 572 Kegeln zu nutzen wusste. Löhr spürte in den Sätzen 3 und 4 deutlich mehr Gegenwind von Held als noch in den ersten beiden Sätzen. Ein kleinerer Hänger kurz vor Ende der Partie verhinderten ein noch höheres Ergebnis. Mit 2:2 Sätzen setzte sich Löhr gegen Held mit 576:553 Kegeln durch.
Aus dem Kegelvorsprung war also nun ein Rückstand von 10 Kegeln geworden. Bei 2:2 Punkten war also für Spannung im Schlussabschnitt, den Marcus Werner gegen Daniel Rösch und Olaf Pfaller gegen Robert Rösch bildeten. Nach Satz 1 (Werner 140:142 / Pfaller 146:144) war der Spielstand weiterhin bei 10 Kegeln Minus. Auch nach Satz 2 (Werner 142:135 / Pfaller 146:156) änderte sich bei einem Rückstand von 13 Kegeln wenig. Beide Teams hatten es noch in der Hand die Partie für sich zu entscheiden. Einen Einbruch von Werner in Satz 4 (118:149) konnte Pfaller mit 139:110 auf der anderen Seite kompensieren und Hirschau ging mit einem Vorsprung von 15 Kegeln in den letzten Satz. Immer wieder wog das Spiel nun hin und her, nach den Vollen konnte Zeil den Rückstand auf nur noch 4 Kegel verkürzen und man konnte das Gefühl bekommen, dass die Hausherren etwas Oberwasser bekamen. Kurz vor Ende der Partie gelang den beiden Rösch-Brüdern jeweils eine 9, die für eine kleine Vorentscheidung sorgte, da die Zeiler dies nicht mehr kontern konnten. Am Ende unterlag Werner nach 2:2 Sätzen und 553:571 Kegeln, Pfaller gewann nach 2:2 Sätzen und 561:551 Kegeln. In der Summe holten beide Teams jeweils 3 direkte Duelle und das Gesamtergebnis von 3371:3389 gab hauchdünn den Ausschlag zugunsten der Gäste aus der Oberpfalz, die damit mit 5:3 beide Punkte aus Zeil entführen konnten. Letztlich müssen sich die Gastgeber aus Zeil mit einem Blackout-Ergebnis an die eigene Nase fassen, die große Chance einem Favoriten direkt ein Bein zu stellen, liegen gelassen zu haben. Nun gilt es unter der Woche an den eigenen Fehlern zu arbeiten, um am kommenden Wochenende im Unterfrankenderby beim TSV Großbardorf wieder voll da zu sein.
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